213-12__ Hinz, Erich, und Houben, Felix, wegen Aussonderung sogen. untragbarer russischer Kriegsgefangener als Angehörige des Dulag 110 im Zeitraum vom 22.06.1941 bis zum 31.07.1942 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 3/71), 1941-1973 (Serie)

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Ref. code:213-12__
Title:Hinz, Erich, und Houben, Felix, wegen Aussonderung sogen. untragbarer russischer Kriegsgefangener als Angehörige des Dulag 110 im Zeitraum vom 22.06.1941 bis zum 31.07.1942 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 3/71)
Laufzeit:(1941-1942) 1971-1973
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: 2 Bde. Hauptakten 259 Bl., Handakte 104 Bl.; Beiakte Aufenthaltsermittlungen zu Angeh. Dulag 110; Sonderbd. Aufenthaltsermittlungen LSB 252; 2 Bde. Abgabebericht ZSt Ludwigsburg: ca. 60 Bl.; Kostenheft.- Straftatbestand: Das Dulag 110 war 1940 als Frontstalag 110 in Frankreich verwendet; in Stargard erfolgte 1941 die Umgliederung zum Dulag 110, es folgte im Rußland-Feldzug der kämpfenden Truppe (Heeresgruppe Nord). Ende 1941 befand sich das Lager in Mjedwed (Ilmensee), im Dezember 1941 in Schimsk (Ilmensee) und im Februar 1942 in Gotzky nordewestlich von Staraja Russa. 1944 wurde es im Sommer im Raum Riga aufgelöst.
Bereits Ende Juni 1941 wurden in Sebesh die ersten Kriegsgefangenen übernommen. In Cholm und Tschudowo wurden bestehende Gefangenenlager übernommen und für einige Wochen überwacht. Im Winter 1941/1942 war die Einheit in Bereitstellung und verfügte über keine Kriegsgefangenen. Ab April 1942 war die Einheit erneut für ein Kriegsgefangenenlager, nämlich in Staraja Russa, verantwortlich. Dies war vorher vom Dulag 150 verwaltet worden. Im März 1943 wurde das Dulag 110 nach Wolod verlegt, später nach Taps in Estland. Während des Aufenthalts in Staraja Russa gab es auch ein Nebenlager des Dulag 110 in Wiljejka, später in Reval ein Nebenlager von Taps. Wachmannschaften waren die 4. Kompanie des Landesschützenbataillons 252. Etwa 30 bis 40 Mann - etwa 50 % Offiziere - gehörten dem Dulag 110 an. Die hohe Anzahl von Offizieren resultiert aus der Verwendung frontuntauglicher älterer Offiziere für Verwaltungsarbeiten. Aussonderungsaktionen müssen, wenn sie vorkamen, vor allem zwischen dem 22.06.1941 und dem 31.07.1942 (Auflösung der SD-Einsatzkommandos) stattgefunden haben. Anhaltspunkte, daß im Dulag 110 tatsächlich Aussonderungen vorgenommen wurden, gib es keine. Ein möglicher Grund ist, daß die Dulags die Kriegsgefangenen nur vorläufig erfaßten und dann an Stalags und Oflags überstellten. Aussonderungsaktionen wurden dabei den Stalags überlassen. Aufgrund der Dienststellung der Beschuldigten können sie an der Durchführung des Kommissarbefehls beteiligt gewesen sein. Beide behaupteten, im Dulag 110 hätten keine Selektionen stattgefunden. Andere Zeugen konnten sich nur vage erinnern, daß es Aussonderungen gegeben hätte. Der Beschuldigte Felix Houben war erst in einer Zeit für das Lager verantwortlich, als es sicherlich keine Aussonderungen mehr gab.
Die Ermittlungsmöglichkeiten sind erschöpft. Ein Verfahren gegen den zuständigen Kommandeur der Kriegsgefangenen im Operationsgebiet IV war augenscheinlich nicht anhängig.
Staatsanwalt:Rohweder
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 3/71
Former reference codes:213-12_0306
213-12_0307
Angeklagte / Beklagte:Hinz, Erich, geb. am 08.12.1889 in Krojanke, Stellvertr. Kommandant Dulag 110 ab 01.04.1943, Major
Houben, Felix, geb. am 24.12.1897 in St. Tönis, Stellvertr. Kommandant Dulag 110 in Walk, Estland
Date of birth:12/8/1889
 

Usage

End of term of protection:12/31/2003
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1356219
 

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