213-12__ Demme, Hans, Prof Dr., u.a., wegen Tötung und Beteiligung an der Tötung von Patienten des Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Langenhorn durch das Krankenhauspersonal im Zeitraum von 1939 bis 1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 20/68), 1939-1970 (Serie)

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Ref. code:213-12__
Title:Demme, Hans, Prof Dr., u.a., wegen Tötung und Beteiligung an der Tötung von Patienten des Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Langenhorn durch das Krankenhauspersonal im Zeitraum von 1939 bis 1944 (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 20/68)
Laufzeit:(1939-1944) 1968-1970
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte 159 Bl., Handakte 48 Bl.- Straftatbestand: Der Anzeigenerstatter war wegen zahlreicher Eigentumsdelikte vorbestraft. Auf Beschluß des Erbgesundheitsgerichts Hamburg vom 11.03.1936 wurde er wegen sog. erblichen Schwachsinns sterilisiert. Das Amtsgericht Hamburg hob am 28.07.1955 die Anordnung der Sterilisation wieder auf und stellte fest, daß beim Antragsstellter eine Geisteskrankheit nicht vorliegt. Die operative Wiederherstellung der Zeugungsfähigkeit war nicht möglich.
Seit 1964 waren insgesamt sechs Verfahren anhängig, die vom Anzeigenerstatter initiiert wurden. Folgende Behauptungen stellte er auf:
1) Tötung von vier Kranken durch Giftgas im Zuchthaus Brandenburg im Jahr 1939 auf Anordnung des Dr. August Becker aus dem Reichskriminalamt (siehe dazu Stuttgart (19)13 Js 328/60);
2) Hinrichtung des Fremdarbeiters Jeroschenko (siehe Hamburg 147 Js 13/66 verbunden mit 141 Js 8/65);
3) Belastungen gegen Ärzte des Staatskrankenhauses Hamburg-Langenhorn, heute AK Ochsenzoll; diese sollen durch die Verlegung von Geisteskranken in die HuP Meseritz-Obrawalde zur Tötung beigetragen haben;
4) Der Beschuldigte Dr. Friedrich Hermann Franz Knigge, soll 34 Kinder in Langenhorn getötet haben.
Während des Krieges, besonders von 1941 bis 1944, wurden Geisteskranke aus Langenhorn in Pflegeanstalten in der Umgebung Hamburg, ab März/April 1943 auch nach Hadamar und Meseritz-Obrwalde verlegt. Die Aktion T4 war am 24.08.1941 offiziell beendet worden, die sog. wilde Euthanasie wurde ab 1942 praktiziert. Der Beschuldigte Dr. Friedrich Hermann Franz Knigge war Leiter einer Sonderstation für geisteskranke Kinder, die dem Reichausschuß unterstanden (sog. Reichsausschußkinder). Der Beschuldigte Dr. Albrecht Langelüddecke wirkte an Sterilisationen als Gutachter mit (dazu: Strafverfolgungsverjährung), war aber nicht an der Verlegung von Geisteskranken in Tötungsanstalten beteiligt. Der Beschuldigte Dr. Harry Gercke war während des Krieges nicht im Krankenhaus Langenhorn eingesetzt. Die von einem anderen Zeugen beschriebenen Tötungen von Geisteskranken in Meseritz-Obrawalde waren Gegenstand anderer Ermittlungsverfahren.
Siehe Berlin 11 Ks 8/46; Berlin 3 P (K) Js 75/64; München I 112 Ks 2/64; Berlin 3 P (K) Js 149/60; Berlin 3 P (K) Js 150/60; Berlin 3 P (K) Js 75/64.
Staatsanwalt:Klemm
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 20/68.- Parallelverfahren: Hamburg 147 Js 58/67; Hamburg 14 Js 7/46; Hamburg 141 Js 1522/62 U; Berlin 11 Ks 8/46; Berlin 3 P (K) Js 75/64.
Former reference codes:213-12_0235
Angeklagte / Beklagte:Demme, Hans, Prof Dr., geb. am 13.02.1900 in Alt-Kalzenau/Wenden, gest. am 18.02.1964 in Hamburg, Leitender Oberarzt Allg. Krankenhaus Barmbek 34-44
Gercke, Harry, Dr., geb. am 11.09.1910 in Heppens/Rüstringen, Arzt im Allgem. Krankenhaus Ochsenzoll
Langelüddecke, Albrecht, Dr., geb. am 26.10.1889 in Heilade/Holzminden
Knigge, Friedrich Hermann Franz, Dr., geb. am 11.08.1900 in Jever/Oldenburg, gest. am 02.12.1947 in Hamburg, stellvertr. ärztlich. Direktor HuP Langenhorn, Oberarzt
Date of birth:9/11/1910
 

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