Ref. code: | 213-12__ |
Title: | Verfahren gegen unbekannt, wegen der Ermordung von ca. 200 Einwohnern des Dorfes Sochy, Kreis Zamosc am 01.06.1943 durch Einheiten der deutschen Truppenpolizei, ein "Sonderkommando Zamosc" sowie Angehörige der Luftstreitkräfte - insgesamt etwa 400 schwerbewaffnete Soldaten und SS-Männer -, die die angezündeten Häuser bzw. Überreste des Ortes mit Bomben bewarfen und auf noch lebende Menschen schossen (Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 UJs 1/83) |
Laufzeit: | (1943) 1983-1984 |
Contains also: | Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte 158 Bl. + unblattiert ca. 40 Bl., Handakte ca. 30 Bl.- Straftatbestand: Sochy hatte etwa 500 Einwohner, die in 70 bis 80 Bauernhäusern lebten. Am 01.06.1943 wurde das Dorf frühmorgens von deutscher Truppenpolizei und Angehörigen des Sonderkommandos Zamosc umstellt. Brandgeschosse wurden auf das Dorf gefeuert, Menschen, die sich aus den brennenden Häusern zu retten suchten, wurden mit Maschinengewehren beschossen. Dann begaben sich die Einheiten ins Dorf, steckten noch nicht brenndende Häuser an und erschossen fast alle Zivilisten, die ihnen in die Hände fielen. Auch die umliegenden Felder wurden nach Geflohenen durchsucht, auf Leichen oder für tot gehaltenen Menschen wurde noch herumgetrampelt. 190 Opfer sind namentlich bekannt. Nach etwa sieben bis acht Stunden verließen die Truppen das Dorf. Danach wurden noch aus Flugzeugen Bomben auf das Dorf abgeworfen. Damit war der Ort dem Erdboden gleichgemacht. Die Tat wurde als Mord qualifiziert, es handelte sich bei der sogenannten Pazifizierungsmaßnahme um eine reine Vernichtungsmaßnahme, die aus niederen Beweggründen und grausam ausgeführt wurde. In einem Fernschreiben des KdO Lublin vom 02.06.1943 werden die Truppenpolizei und ein Sonderkommando Zamosc als Täter benannt. Mitglieder der Einheiten waren bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr zu eruieren. Gesichert ist die Teilnahme von SS-Hauptsturmführer und Kriminalkommissar Walter Trautwein, geb. 21.11.1910 in Mannheim (zum 31.12.1945 für tot erklärt), der Führer des Sonderkommandos Zamosc war, und von Kurt Sack, Oberstleutnant der Schupo und SS-Obersturmbannführer, geb. 06.03.1891 in Gera, verstorben am 23.03.1950 in Gera. Sack war Kommandeur des Polizei-Bataillons 67 (II./Pol.Rgt 25) in Zamosc. Er war verantwortlich für den Einsatz der Truppenpolizei. |
Staatsanwalt: | Grabitz |
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren: | Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 UJs 1/83.- Parallelverfahren: Frankfurt 4 Js 318/64; Wiesbaden 7 Js 1406/65. |
Angeklagte / Beklagte: | Unbekannt |
|
Usage |
End of term of protection: | 12/31/2014 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
|
URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1364549 |
|
Social Media |
Share | |
|