213-12__ Ziereis, Franz, u.a., wegen Tötungsverbrechen im KZ Mauthausen vom 05.06.1944 bis 05.05.1945 (Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 6/82), 1944-1984 (Serie)

Archive plan context


Ref. code:213-12__
Title:Ziereis, Franz, u.a., wegen Tötungsverbrechen im KZ Mauthausen vom 05.06.1944 bis 05.05.1945 (Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 6/82)
Laufzeit:(1944-1945) 1982-1984
Contains also:Enthält u.a.: Umfang/Inhalt: Hauptakte (42 Bl.), Handakte (1 Bl.).- Straftatbestand: Die Akte enthält das sogenannte Totenbettgeständnis des Lagerkommandanten von Mauthausen, Franz Ziereis. Ziereis wurde am 23.05.1945 von amerikanischen Soldaten in seinem Versteck in Spital an der Pirn entdeckt und angeschossen. In einem schriftlichen Geständnis bekannte er, 1. auf Befehl des RFSS im Auftrage des SS-Obergruppenführers und Chef des RSHA Dr. Kaltenbrunner habe er gegen Kriegsende alle Häftlinge des KZ Mauthausen und der Außenlager Gusen I und Gusen II umbringen sollen. Dazu sollten alle Häftlinge in den Stollen "Bergkristall" in Gusen gebracht werden, der Eingang verriegelt und alles sollte mit Sprengstoff gesprengt werden.
2. In Mauthausen habe der Standortarzt Dr. Krebsbach eine Vergasungsanstalt bauen lassen. In der als Baderaum getarnten Gaskammer wurden Häftlinge vergast.
3. Auch in einem Gaswagen, der auf der Strecke zwischen Mauthausen und Gusen unterwegs war, wurden Häftlinge ermordet. Die Konstruktionsidee stammte von dem Apotheker, SS-Untersturmführer Dr. Wasiczki (oder Wasicky). Gegen Dr. Krebsbach erhob Ziereis den Vorwurf, daß dieser als Freimaurer sich die Aufnahme in die SS erschlichen hatte. Letzten Endes sei alles auf Befehle des RFSS oder des RSHA und das SS-WVHA zurückzuführen gewesen.
4. Er behauptete, "Häftlinge aus reiner Freude" geschlagen zu haben.
5. Zahlreiche einzelne Straftaten, v.a. gegen Ende des Krieges, als einzelne Transporte eintrafen, die weder verpflegt noch ausreichend bekleidet werden konnten.
Das Geständnis enthielt auch eine Auflistung von etwa 45 Außenlagern des KZ Mauthausen. Im Außenlager Schlier wurden 1000 jüdische Häftlinge mit der Herstellung von gefälschten Pfundnoten beschäftigt. Außerdem benannte er die Aufenthaltsorte verschiedener Angehöriger der Kommandantur des KZ Mauthausen, besondere Belastungen trug er gegen den Schutzhaftlagerführer von Gusen, Chmielewski, vor. Außerdem werden verschiedene Straftaten aus anderen KZs dargelegt, z.B. Sachsenhausen und Buchenwald. Der Lagerkommandant von Buchenwald, Koch, soll an Syphilis erkrankt gewesen sein und ließ sich von einem Häftlingsarzt behandeln, den er anschließend durch einen SS-Arzt liquidieren ließ.
Staatsanwalt:Dr. Kuhlbrodt
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 2200 Js 6/82, jetzt Köln 130 Js 14/83 (Z).
Angeklagte / Beklagte:Ziereis, Franz, geb. am 13.08.1903, unbekannt, KZ Kommandant Mauthausen
Schulze, Karl, unbekannt, Angehörige der SS-Lager u. Wachmannschaft
unbekannt, unbekannt, unbekannt, Angehörige der SS-Lager u. Wachmannschaft
Date of birth:8/13/1903
 

Usage

End of term of protection:12/31/2014
Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1364440
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr
Online queries – Staatsarchiv Hamburg