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213-12__ Partisanenbekämpfungsaktionen in Weißrußland durch Angehörige der Kampfgruppe von Gottberg (HSSPF Rußland Mitte und Weißruthenien; HSSPF Ostland und Rußland-Nord), insbesondere wegen Teilnahme an den Unternehmen "Nürnberg", "Hamburg", "Erntefest", "Hornung", "Cottbus", "Hermann", "Heinric
Ref. code: | 213-12__ |
Title: | Partisanenbekämpfungsaktionen in Weißrußland durch Angehörige der Kampfgruppe von Gottberg (HSSPF Rußland Mitte und Weißruthenien; HSSPF Ostland und Rußland-Nord), insbesondere wegen Teilnahme an den Unternehmen "Nürnberg", "Hamburg", "Erntefest", "Hornung", "Cottbus", "Hermann", "Heinrich" und Mitgliedschaft im Stab des Polizei-Regiments 2 und Polizei-Regiment 2, I. Bataillon (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 11/71 U) |
Laufzeit: | (1942-1943) 1971-1997 |
Contains also: | Enthält u.a.: Umfang / Inhalt: 8 Bde. Hauptakten (1383 Bl.,+ ca 20 B. unblattiert); 34 Ordner Ermittlungen zu einzelnen Einheiten, 1 Ordner Einstellungsverfügungen.- Beteiligte Einheiten: Sondereinheit Dirlewanger; Stab Pol. Rgt. 2; I. Btl. Zivilisten; Juden; Pol. Rgt. 2; II. Btl. Pol. Rgt. 2; III. Btl. Pol. Rgt. 2; Stab Zigeunerdes Pol. Rgt. 13; I. Btl. Pol. Rgt. 13; II. Btl. Pol. Rgt. 13; III. Btl. Pol. Rgt. 13; 1. SS-Inf. Brig. (mot) mit SS-Inf-Rgt 8 und 10; Pol.Rgt. 14; Sicherungsgruppe Barkhold; Landesschützen-Btl. 75 (Teile); Schuma-Btl. Nr. 254 E; Gend. Trupp (Abt.) Kern; Drushina-Verbände; Schutzmannschafts (Schuma)-Btl.; Pol. Rgt. 23, I. Btl.; Pol. Rgt. 24, I. Btl.; Pol-Schützen-Rgt. 31, I. Btl; 12. Pol. Panzer Komp.; 1. Gend-Kdo. z.b.V. Kreikenbom; Gendarmerie-Züge (mot.) Nr. 6, 11, 12, 7, 21, 13, 19, 49; I. Bt. Flak-Abt. Kommandostab RFSS, I. Btl. Sicherungs-Rgt. 64; 1. SS-Inf.Brig. ; Wehrmachtsausbildungs-Btl. 23 Lida (Teile); Wehrmachtsausbildungs-Btl. 389 Slonim; zwei Gendarmeriekompanien aus Lida und Slonim; Btle. Wehrmacht der OFK 392; Alarm-Einheiten des Generalkommissariats Weißruthenien; Gruppen örtlicher Gendarmerie und Schutzmannschafts-Posten; Spezialeinheiten Wehrmacht von der Heeresgruppe Mitte; Sicherungs-Btl. 2 - Kosaken-Abt. 600 (Befehlshaber rückw. Heeresgebiet); Sicherungs-Btl. 237; Ost-Btl. 533; Verst. Btl. 217 (Grenadiere); Btl. Holsowski (Wehrmacht); zwei Kompanie des KdS (ohne Ortsangabe); Kompanie Dunker mit unterstellten Alarmkräften des Gen.-Kommissariats; durch Sich. Div. 286 zugeführte Einheiten: Rgt.Stab Radf. Gren. Rgt. 2; III. Btl. Radf. Gren. Rgt. 2; Ost-Btl. 637; I. Btl. Sich. Rgt. 61; II. Btl. Sich. Rgt. 931; Sich. Btl. 469 ohne 1. Komp.; 1 Zug I. Btl. AR 221; 1 Zug 8/AR Smolensk; Angeh. d. Halb-Btl. Teschendorf; Pol.Pz.-Komp. 1; 1. Feldhaubitzen-Btr.; II. Btl.Art.Rgt. 213; I. Btl.Gren.Rgt. 931; 3. Komp.PZ Art. Rgt. 80; 2. Komp.Art.Rgt. 56; Sich.Btl. 237; 2. schw.Gren.W.Züge des Rgt. 61; 1. Zug des I. Btl. des Art.Rgt. 27; Angeh. d. Kpfgr.-Stab von Gottberg; Pol.Schz.Rgt. 31; KdO Minsk; KdG Weißruthenien; Einsatzkommando 9 der Einsatzgruppe B; Einsatzkommando 8 der Einsatzgruppe B; KdS Minsk.- |
| Straftatbestand: Weißrußland war das Operationsgebiet der Heeresgruppe Mitte. Weißrußland (nach damaligem deutschem Sprachgebrauch Weißruthenien) war unterteilt in Generalkommissariat und Heeresgebiet, außerdem waren Gebiete an die Ukraine und Bialystok abgetrennt worden. Das Generalkommissariat bestand aus mehreren Gebietskommissariaten, in denen deutsche Zivilverwaltung ansässig war: Baranowicze, Borissow, Glebokuje (Glebokie), Hansewicze, Lida, Minsk, Nowogrudek, Slonim, Sluck und Wilejka. Die Gebietskommissariate waren die unterste Stufe der deutschen Zivilverwaltung. Hauptkommissariate, die die Gebietskommissariate zusammenfassen sollten und als Zwischenebene zur obersten deutschen Verwaltungsbehörde, dem Generalkommissariat, dienen sollten, entstanden in Baranowicze und Minsk. Erster Generalkommissar Weißrutheniens mit Sitz in Minsk war der Gauleiter Wilhelm Kube, der am 22.09.1943 durch ein Attentat getötet wurde. Sein Nachfolger war Kurt von Gottberg. Zusammen mit den Generalkommisariaten Estland, Lettland und Litauen bildete das Generalkommissariat Weißruthenien das Reichskommissariat Ostland, Reichskommissar war Hinrich Lohse in Riga. Das Reichskommissariat Ostland und das Reichskommissariat Ukraine unterstanden dem Reichsminister für die besetzten Ostgebiete. Kurt von Gottberg, geb. 11.02.1896 in Pr. Wilten/Ostpreußen war ab November 1942 SSPF Weißruthenien in Minsk und unterstand dem HSSPF Ostland und Rußland-Nord in Riga. Sein letzter Dienstgrad war SS-Obergruppenführer und General der Polizei und Waffen-SS. Neben seinem Amt als SSPF Weißruthenien übernahm er auch das Amt des Generalkommissars von Weißruthenien nach dem Tod von Kube. Damit unterstand ihm die gesamte Zivilverwaltung. Im Juni 1944 wurde er zum HSSPF Rußland Mitte und Weißruthenien ernannt, faktisch war er bereits seit Juni 1943 als HSSPF z.b.V. mit diesem Wirkungsbereich betraut, um den zum Chef der Bandenkampfverbände ernannten HSSPF Rußland-Mitte, von dem Bach-Zelewski, zu vertreten. Von Gottberg beging am 31.05.1945 Selbstmord. Weißrußland mit seinen Wald- und Sumpfgebieten war das Gebiet mit der größten Partisanentätigkeit. Stalin rief am 03.07.1941 die Bevölkerung zum Volkskrieg auf. Die Partisanen galten als neue Waffengattung neben den Fronttruppen, Partisanen und Soldaten der Roten Armee galten als gleichberechtigt. Partisanen leisteten einen Eid, die Waffen solange nicht niederzulegen, bis die nationalsozialistische Besatzung das Land wieder verlassen hatte. Die ersten Partisanengruppen waren versprengte russische Soldaten und geflohene Kriegsgefangene, die den Nachschub für die deutschen Armeen unterbrechen sollten. Später stellten Angehörige der KPdSU und Offiziere der Roten Armee neue Einheiten auf und bildeten Komitees, die mit einer Zentrale in Moskau zusammenarbeiteten. Partisanenschulen bereiteten die Partisanen auf den Kampf vor. Zuletzt wurde ein Zentralstab der Partisanenbewegung in Moskau unter Marschall Woroschilow und Generalleutnant Ponomarkenko gegründet, der Kommandostäbe in Weißrußland, der Ukraine und auf der Krim unterhielt. Ausrüstung und Größe der Partisaneneinheiten schwankten erheblich. Im Januar 1943 befanden sich nach sowjetischen Angaben 512 Partisanenabteilungen mit etwa 57.700 Angehörigen auf dem Gebiet Weißrußlands, im November 1943 waren es 720 Abteilungen mit etwa 122.600 Personen. |
| Für die Bandenbekämpfung, d.h. Partisanenbekämpfung war der Reichsführer SS Himmler zuständig. Alle deutschen Dienststellen sollten ihn bei dieser Aufgabe unterstützen. Die Partisanenbekämpfung oblag dem Befehlshaber des Rückwärtigen Heeresgebietes, General von Schenckendorff (verstorben), dem der Repräsentant des RFSS, der HSSPF Rußland Mitte, von dem Bach-Zelewski, zugeordnet war. Ursprünglich sollte von dem Bach-Zelewski die Polizei und SS im Reichskommissariat Moskau kommandieren, dieses Reichskommissariat wurde aber nie errichtet, weswegen sich von dem Bach-Zelewski der Partisanenbekämpfung im rückwärtigen Heeresgebiet Mitte widmen konnte. Bald übernahm er praktisch fast vollständig die Bekämpfung der Partisanen, die ihm der Befehlshaber des Rückwärtigen Heeresgebietes Mitte weitgehend überließ. Schon am 10.09.1942 schlug von dem Bach-Zelewski Himmler vor, die gesamte Leitung der Partisanenbekämpfung zu übernehmen und den stellvertretenden HSSPF Rußland Mitte, Graf von Bassewitz, zum HSSPF Rußland-Mitte zu ernennen. Von dem Bach-Zelewski wurde aber am 23.10.1942 zum Bevollmächtigten des RFSS für Bandenbekämpfung ernannt und behielt den Titel HSSPF Rußland Mitte bei. Ihm wurden folgende Einheiten unterstellt: SS- Polizei-Regiment 13, SS- Polizei-Regiment 14, 1. SS-Infanterie Brigade, Freikorps Danmark, Schutzmannschaftsverbände im Gebiet des HSSPF Rußland Mitte und Einheiten des HSSPF Ostland und Ukraine. Von dem Bach-Zelewski verlegte seinen Dienstsitz von Mogilew nach Minsk. Um den Sonderauftrag zur Befriedung des Generalkommissariats Weißruthenien durchzuführen, bildete von dem Bach-Zelewski eine Kampfgruppe. Kommandeur wurde der SSPF Weißruthenien von Gottberg. Die Kampfgruppe von Gottberg war keine geschlossene Einheit, sondern wurde mit wechselnden Einheiten besetzt. Vor Beginn eines Unternehmens wurden Polizeieinheiten des SSPF Weißruthenien und des HSSPF Rußland-Mitte und Sicherungseinheiten des Befehlshabers für das rückwärtige Heeresgebiet zur Kampfgruppe geholt. Für größere Unternehmungen konnten auch fremde Kräfte unterstellt werden, wie z.B. Sicherungsregimenter, Landesschützenbataillone, Spezialeinheiten wie Nachrichten- und Pioniertruppen. Zu den am häufigsten eingesetzten Einheiten gehörten SS- Polizei-Regiment 2, SS- Polizei-Regiment 13 und SS-Sonderbataillon Dirlewanger. Jeweils einmal haben an einem Einsatz teilgenommen: SS- Polizei-Regiment 14, Landesschützenbataillon 75 (Teile), Gendarmerie Zug (mot) Nr. 6, Gendarmerie Zug (mot) Nr. 7, Gendarmerie Zug (mot) Nr. 11, Gendarmerie Zug (mot) Nr. 12, Gendarmerie Zug (mot) Nr. 21, Gendarmerie Zug (mot) Nr. 49, I./Flak-Abt. KdO Stab RFSS, Sicherungsgruppe Barkhold, Gendarmerie Trupp (Abt.) Kern, I. Sicherungs- Regiment 64, SS-Abteilung Pannier. Bataillon Rudganow, Einheiten OFK 392 (4 Bataillone), Spezialeinheiten ohne nähere Bezeichnung, Wehrmachtausbildungsbataillon 23 Lida, Wehrmachtausbildungsbataillon 389 Slonim, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 11, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 12, Schutzmannschaftsbataillon Nr.18, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 54, Schutzmannschaftsbataillon Nr.102, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 254 E, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 255, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 271. Die Folgenden Einheiten nahmen an je zwei Einsätzen teil: SS-Infanterie- Brigade (mot) mit SS- Infanterie- Regiment 8 und SS- Infanterie- Regiment 10, SS- Polizei-Regiment 24 (Pol. Bat. I/24), Polizei Schtz- Regiment 31 (I/Pol. -Schtz-Rgt 31), Gendarmerie Zug (mot) Nr. 19, SS-Drushina-Verbände, Schutzmannschaftsbat. Nr. 115, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 118. |
| An drei Einsätzen nahmen teil: SS- Polizei-Regiment 13, SS- Polizei-Regiment 23 (Pol. Bat. I/23), 12. Polizei- Panzer Kompanie, Gendarmerie Einsatzkommando z.b.V. Kreikenbom, Gendarmerie Zug (mot) Nr. 13, Schutzmannschaftsbataillon Nr. 15. An vier Einsätzen waren beteiligt: SS-Sonderbataillon Dirlewanger sowie Schutzmannschaftsbataillon Nr. 57. An sechs Unternehmen war das SS- Polizei-Regiment 2 beteiligt. Die Kampgruppe von Gottberg wurde auf drei Gebieten tätig: 1. dem militärischen Kampfeinsatz, 2. dem sicherheitspolitischen Einsatz, 3. Erfassung von Arbeitskräften und landwirtschaftlichen Gütern. Der Stab der Kampfgruppe von Gottberg konnte nur teilweise ermittelt werden, da er für jedes Unternehmen neu zusammengestellt wurde. Angehörige der Stäbe des SSPF Weißruthenien und des HSSPF Rußland Mitte sowie beteiligter Einheiten waren vertreten. Die Abteilung Ia fertigte Entwürfe für Einsatzbefehle, die Abteilung Ib war für die Versorgung und den Nachschub der bei der Kampfgruppe von Gottberg eingesetzten Einheiten zuständig. Ic-Aufgaben (Erkundung der Partisanenlage, Feindnachrichten, Abwehr) wurden von Angehörigen der Einsatzkommandos der Einsatzgruppe B - falls das rückwärtige Heeresgebiet der Heeresgruppe Mitte betroffen war - bzw. dem Einsatzstab des KdS Minsk - falls das Generalkommissariat Weißruthenien betroffen war - wahrgenommen. Beim KdS Minsk, SS-Obersturmbannführer Strauch, war innerhalb der Abt. IV a ein Einsatzstab ausschließlich mit Partisanenerkundung beschäftigt. Die Berichte dieses Einsatzstabes waren die Grundlage für die von der Kampfgruppe von Gottberg geplanten Großunternehmen. Die personelle Besetzung der Abt. Ic im Kampfgruppenstab konnte nicht vollständig geklärt werden. Die Partisanenbekämpfung wurde in Gebieten durchgeführt, die von Partisanen kontrolliert und beherrscht wurden. Es herrschte die Annahme, daß alle dort lebenden Personen entweder Partisanen waren oder mit diesen zusammenarbeiteten. Das jeweilige Gebiet wurde umstellt, das eingekesselte Gebiet durchkämmt. Aufgrund der Größe der Gebiete gelang es Partisanen immer wieder, rechtzeitig zu entkommen. Um Erfolge aufweisen zu können, wurde die Zivilbevölkerung, die sich teils in Wald- und Sumpfgebieten zu verstecken suchte, als partisanenverdächtig getötet. 1. Das Unternehmen Nürnberg war der erste Einsatz der Kampfgruppe von Gottberg. Es fand vom 18./19. bis 25./27.11.1942 um Glebokie herum statt. Im Verband der Kampfgruppe waren eingesetzt: die 1. SS- Infanterie-Brigade (mot.) mit SS- Infanterie - Regiment 8 und 10; das SS- Polizei-Regiment 14; die Sicherungsgruppe Barkhold mit Landesschützenbataill 75, litauisches Schutzmannschaftsbataillon 354 E und Gendarmerie-Trupp Kern. Insgesamt wurden 798 Partisanen getötet, 340 Gefangene gemacht sowie weitere 1833 "Bandenhelfer" (Juden und Zigeuner) und "Bandenverdächtige" erschossen. Von dem Bach-Zelewski bemerkte in seinem Tagebuch am 23.11.1942, daß von Gottberg seine Sache sehr gut mache, doch "Leider hat er durch wilde Judenverfolgungen die Waffenehre beschmutzt. Ich bin empört". Möglicherweise wurde aber dieser Tagebucheintrag von dem Bach-Zelewskis von ihm selbst verfälscht, da das Original nicht mehr existiert. |
| 2. Eine zweite Operation war das Unternehmen "Hamburg" vom 10. bis 20.12.1942 im Gebiet der Flußgabel Memel/Szczara. In einem Teilunternehmen "Altona" wurde die Aktion auch auf das Gebietskommissariat Sonim und die Rayons Kossow und Byen ausgedehnt. An der Operation waren beteiligt: SS- Polizei-Regiment 2, Polizei-Bataillon I/23, Polizei-Bataillon I/24, litauische, ukrainische und lettische Bataillone, Gendarmerie Zug 13, Wehrmachts-Ausbildungs-Bataillon 23 Lida und eine Kompanie Lida sowie Angehörige der Gendarmerie von Lida und Slonim. Getötet wurden 1674 Partisanen, 1510 "Bandenverdächtige" (Sympathisanten) und 2988 "Bandenanhänger" (dazu zählten hier Juden und Zigeuner). Im Unternehmen "Altona" wurden 97 Partisanen getötet, 785 "Bandenverdächtige" erschossen, sowie 126 Juden und 24 Zigeuner gestellt und erschossen. 3. Das Unternehmen "Erntefest" bestand aus zwei Teilunternehmen, "Erntefest I" und "Erntefest II", die vom 18.01. bis 09.02.1943 beiderseits der Rollbahn Minsk-Sluck durchgeführt wurden. "Erntefest I" dauerte vom 18.01. bis 26.01.1943, "Erntefest II" vom 28.01. bis 09.02.1943. Insgesamt waren 11 Polizei- und Schutzmannschaftsbataillone beteiligt, darunter das SS- Polizei-Regiment 13, das Schutzmannschaftsbataillon 57 und das litauische Schutzmannschaftsbataillon 12. Außerdem waren 3 Kommandos der Sipo und des SD beteiligt. Im Rahmen von Erntefest I wurden 805 Partisanen und 1165 Personen wegen Bandenbegünstigung getötet sowie 34 Gefangene gemacht, Erntefest II kostete 2325 Partisanen das Leben. In Zhawolki im Kreis Kopyl wurden im Rahmen von Erntefest II wohl außerdem 512 Menschen erschossen. 4. Unternehmen Hornung fand vom 08./10.02. bis 26.02.1943 in den Sumpfgebieten südlich von Sluck im Raum Morocz - Milewicze - Lenin - Hryczynowicze - Glowny - Lugy - Hawrylczyce - Bieliczkowiecze statt. Beteiligt waren das SS- Polizei-Regiment 2, das SS- Polizei-Regiment 23, die Sondereinheit Dirlewanger und das lettische Schutzmannschaftsbataillon 18. 2219 Partisanen wurden getötet, 7378 Personen "sonderbehandelt", 3300 Juden getötet und 65 Gefangene gemacht. Zu Beginn wurde das Ghetto Sluck liquidiert, wobei mindestens 1600 Juden erschossen wurden. Außerdem sollen sämtliche Einwohner des Dorfes Pusicze am 13.02.1943 erschossen worden sein, ebenso vom 10. bis 19.02. die Einwohner der Dörfer Chorostowo, Tscholonez, Dubiza, Grawiltschize. Weitere Einzelaktionen betrafen die Dörfer des Kreises Starobin, wobei am 17.02.1943 der Ort Dubrownoje, am 15./16.02.1943 der Ort Jaskowitschi (über 800 Opfer), Kapacewitschi (Kapatschin) am 15./16.02.1943 (426 Opfer) und Morotsch (ca. 160 Personen), Pusitschi (Pusicze), Staryje und Nowyje Welitschkowitschi am 15.02.1943 (353 Opfer) und Zaglinnoje am 17.02.1943 (170 Opfer) von der Kampfgruppe von Gottberg heimgesucht wurde. 5. Das Unternehmen Cottbus fand vom 20./22.05. bis 21.06.1943 nördlich von Borissow (Paliksee) im Raum Chrost - Pleschtschenicze - Dokschycze - Lepel, insbesondere in den Rayons Pleschtschenicze und Begumil, statt. Bei zwei Vorbereitungsunternehmen mit den Codenamen "Draufgänger I und II" im Raum Molodecno und Raum Manly und Rudnja-Wald waren das SS- Polizei-Regiment 2 mit der Schutzmannschaftsschule Wilejka bzw. SS- Polizei-Regiment 2, das SS-Sonderbataillon Dirlewanger und das Schutzmannschaftabataillon 118 im Einsatz. |
| Beim Großunternehmen Cottubs waren eingesetzt: SS- Polizei-Regiment 2 und 13, SS-Sonderbataillon Dirlewanger, I./Pol.Schtz.Rgt. 31, I./Flak-Abt. Kdo-Stab. RFSS, 12. Polizei-Panzer Kompanie, Gendarmerie Züge (mot) 6, 11, 12, Gendarmerie Einsatzkdo. z.b.V. Kreikenbom, SS-Drushina-Verbände, Schutzmannschafts-Bataillone 15, 54, 57, 102, 118, außerdem Alarmeinheiten des Generalkommissariats Weißruthenien mit 200 Mann. Die Verlustliste für den Gegner vom 23.06.1943 sieht folgendermaßen aus: Im Kampf Gefallen: 6042 Personen, "Erledigte" 3709; Gefangene 599. Als Arbeitskräfte erfaßte wurden 4900 Männer und 600 Frauen. Zum Eindringen in das verminte Sumpfgebiet waren "Bandenverdächtige" vorangetrieben worden. Von dem Bach-Zelewski schrieb in seinem Tagebuch, daß bei der Räumung der Minenfelder schätzungsweise 2-3000 Einwohner "in die Luft" gegangen seien. Konkret waren vom Unternehmen Cottubs die Orte Ikony, Bolskaja, Malaja Pustomstisch, Pjanyj-Les, Schunjawka, Doorun, Prudniki, Nowoselki und Osipowik, Ljutec, Podsgorezhje, Kliniki und Goreloje betroffen, wobei die Einwohner teilweise oder zur Gänze getötet wurden und die Dörfer manchmal niedergebrannt wurden. 6. Das Unternehmen Hermann betraf Partisanen im Naliboki-Wald westlich von Minsk im Raum Mir - Rubiezewicze - Rakow - Cholch -Bogdanow - Iwje - Pudzino - Korelicze und fand vom 14./15.07. bis 05.08.1943 statt. Vorangegangen war ein Vorunternehmen Hermann im Raum Nowogrudek vom 11.07. bis 13.07.1943. 8800 Mann waren beteiligt, darunter im wesentlichen folgende Einheiten: 1. SS-Infanterie- Brigade (mot.), SS- Polizei-Regiment 2, Polizei- Schützen- Regiment 31, SS-Sonderbataillon Dirlewanger, Gendarmerie Züge (mot.) Nr. 7, 13 und 19, Gendarmerie -Einsatzkommando z.b.V. Kreikenboom, 12. Polizei-Panzer Kompanie, Schutzmannschafta-Bataillone 11, 15, 57, 115 und 4 Bataillone Wehrmachtseinheiten der OFK 392. Es wurden 9065 Männer, 7701 Frauen und 4178 Kinder als Arbeitskräfte erfaßt. 4280 Gegner (unspezifiziert, ob Partisanen oder andere) wurden getötet und 654 Gefangene gemacht. 7. Das Unternehmen Heinrich fand vom 01.11. bis 08./09.11.1943 im Raum Idritza - Polozk unter der persönlichen Führung von dem Bach-Zelewskis statt. Eingesetzt waren folgende Einheiten: SS- Polizei-Regiment 2, SS- Polizei-Regiment 13, SS- Polizei-Regiment 24, SS-Sonderbataillon Dirlewanger, Sicherungsregiment 64, Gendarmerie-Einsatzkommando z.b.V. Kreikenbom, Schuma-Bataillone 57 und 255, SS-Abteilung Pannier, 12. Polizei-Panzer Kompanie, Gendarmerie Züge (mot.) 13, 19, 49. Die Zahl der Opfer ist nicht bekannt. Das Unternehmen Heinrich endete, weil die Kampfgruppe zum Fronteinsatz abkommandiert wurde, da russische Einheiten bei Newel/Polozk die deutsche Front durchbrochen hatten. |
| Die Beschuldigten Gottberg, Lammerding, Stahn, Kurth, Weber-Bergfeldt, Beck, Weise, Mletzko, Petzold, Ohloff, Koch, Falke, Knispel, Wernig, Dohms, Rohde, Kuchenbecker, Dürr, Trier, Hochwärter, Klarl, Kaluza , Grittner, Feder, Edel, unbekannt, Gethmann, Strauch, Wilke, Burchardt, Goldmann, Meyer, Winter, Michelsen, Wieser, Wilnis, Looschelders, Nord, , Grünsteidl, Mittermayer, Pawlenka, Scheff, Deutschbein, Pfeiffer, Sklorz Hoffmann, Breder, Mehler, Köppen, Steeger, Döberitz, Reinert, Filling, , Meixner, Grote, Peukert, Hoffmann, Pfeifer, Hildebrand, Jöring wurden nicht ins Register eingetragen, da das Verfahren nach § 170 II StPO einzustellen gewesen wäre, da durch Tod erledigt, nicht ermittelbar, deutsche Gerichtsbarkeit nicht gegeben, Taten nach Tatort, Tatzeit, Tatopfer und Täter nicht zu konkretisieren, die Täter unbekannt sind oder eine Tatbeteiligung nicht nachzuweisen ist. |
Staatsanwalt: | Nehrke; Grabitz-Scheffler |
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren: | Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 11/71 U.- Parallelverfahren: Koblenz 2 Ks 2/62; Koblenz 9 Js 716/59; München I 22 Js 104 ff/61; Kiel 2 Js 92/70; Lübeck 2 PJs 189/64; Wiesbaden 7 Js 140/63. |
Former reference codes: | 213-12_0087 |
Angeklagte / Beklagte: | unbekannt, unbekannt, unbekannt, Stab Kampfgruppe von Gottberg, |
| unbekannt, unbekannt, unbekannt, Angeh. d. Einheit Dirlewanger, |
| unbekannt, unbekannt, unbekannt, Angeh. I., II. und III. Btl. Pol.Rgt. 2, |
| unbekannt, unbekannt, unbekannt, Angeh.Stab Pol.Rgt. 13, I, II., III.Btl.Pol.Rgt.13, |
| unbekannt, unbekannt, unbekannt, Angeh. d. KdS Minsk, |
| Gottberg, Curt von, geb. am 11.02.1896 in Pr. Wilten/Ostpreußen, gest. am 31.05.1945 in Grundhof, SSPF Weißruthenien, Kommandeur Kampfgruppe v. G., SS-Obergruppenführer, General d. Polizei u. Wff.SS |
| Lammerding, Heinrich Bernhard, geb. am 27.08.1905, unbekannt, gest. am 13.01.1971, Kommandeur der Kampfgruppe v.G. Nov. 43-Dez. 43, Generalmajor und Brigadeführer d. Waffen-SS |
| Stahn, Richard, unbekannt, Kommandeur Kampfgruppe ab 07.12.1943, Oberst der Schutzpolizei |
| Kurth, Wilhelm, unbekannt, gest. am 10.06.1967 oder 16.10.1967, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Oberstleutnant der Schutzpolizei |
| Weber-Bergfeldt, Werner, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Major der Gendarmerie |
| Beck, Friedrich, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Major der Schutzpolizei |
| Weise, Eberhard, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Oberleutnant der Schutzpolizei |
| Mletzko, Leo, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Leutnant der Gendarmerie |
| Petzold, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Meister der Schutzpolizei |
| Ohloff, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Meister der Gendarmerie |
| Koch, Wilhelm, geb. am 29.05.1909 in Karlsruhe, gest. am 06.07.1980, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Oberwachtmeister der Gendarmerie |
| Falke, Erwin, geb. am 20.01.1914 in Iber, gest. am 04.07.1973, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Zugwachtmeister der Schutzpolizei |
| Knispel, Arthur, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Rottwachtmeister der Schutzpolizei der Reserve |
| Wernig, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, |
| Dohms, Martin, geb. am 03.04.1908 in Recklinghausen, gest. am 26.11.1974, Angeh. Abt. Ia im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Zugwachtmeister der Schutzpolizei |
| Rohde, Friedrich, unbekannt, gest. am 10.05.1971, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Oberstleutnant der Schutzpolizei |
| Kuchenbecker, Hermann, unbekannt, gest. am 11.01.1970, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Hauptmann der Schutzpolizei |
| Dürr, Oswald, unbekannt, gest. am 10.02.1978, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Oberleutnant der Schutzpolizei |
| Trier, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Meister der Schutzpolizei |
| Hochwärter, Gustav, unbekannt, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, Rottwachtmeister der Schutzpolizei |
| Klarl, Luitpold, unbekannt, gest. am 12.12.1987, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, |
| Kaluza, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, |
| Grittner, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ib im Stab Kampfgruppe von Gottberg, |
| Feder, unbekannt, unbekannt, Leiter Einsatzstab beim KdS Minsk, SS-Obersturmführer |
| Edel, unbekannt, unbekannt, gest. am 23.10.1965, Angeh. Einsatzstab beim KdS Minsk, SS-Oberscharführer |
| unbekannt, unbekannt, unbekannt, Angeh. Einsatzstab beim KdS Minsk, lettischer Kartenzeichner |
| Gethmann, unbekannt, unbekannt, gest. am 17.09.1985, Angeh. Einsatzstab beim KdS Minsk, SS-Untersturmführer |
| Strauch, unbekannt, unbekannt, KdS Minsk, Angeh. Abt. Ic bei Kampfgr. v. Gottberg, |
| Wilke, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ic bei Stab Kampfgruppe von Gottberg, SS-Hauptsturmführer |
| Burchardt, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ic bei Stab Kampfgruppe von Gottberg, SS-Sturmbannführer |
| Goldmann, Helmut, unbekannt, verstorben, Angeh. EK 9, SS-Untersturmführer |
| Meyer, unbekannt, unbekannt, Angeh. Abt. Ic bei Stab Kampfgruppe von Gottberg, SS-Untersturmführer |
| Winter, Harry, unbekannt, vermißt, Angeh. EK 9, SS-Sonderführer |
| Michelsen, Alfred, unbekannt, Angeh. EK 9, SS-Sturmscharführer |
| Wieser, unbekannt, unbekannt, Angeh. EK 9, SS-Oberscharführer |
| Wilnis, unbekannt, unbekannt, Angeh. EK 9, SS-Oberscharführer |
| Looschelders, unbekannt, unbekannt, Angeh. EK 9, SS-Rottenführer |
| Nord, unbekannt, unbekannt, Angeh. BdS (Minsk?/Riga?), SS-Sturmmann |
| Hoffmann, unbekannt, unbekannt, vermißt, Angeh. EK 9, SS-Sturmmann |
| Grünsteidl, Lamberg, unbekannt, für tot erklärt, Angeh. EK 9, SS-Oberscharführer |
| Mittermayer, unbekannt, unbekannt, Angeh. EK 9, SS-Oberscharführer |
| Pawlenka, unbekannt, unbekannt, gest. am 30.09.1975, Angeh. EK 9, SS-Sturmmann |
| Scheff, unbekannt, unbekannt, Angeh. EK 9, SS-Mann |
| Deutschbein, unbekannt, unbekannt, gest. am 09.05.1965, II-Offizier bei Stab Kampfgruppe von Gottberg, Hauptmann der Schutzpolizei |
| Pfeiffer, unbekannt, unbekannt, IV a im Stab der Kampfgruppe von Gottberg, Polizeiinspektor |
| Sklorz, unbekannt, unbekannt, Hilfskraft IV a bei Stab Kampfgruppe von Gottberg, Rottwachtmeister der Schutzpolizei |
| Breder, unbekannt, unbekannt, gest. am 25.09.1971, KfZ-Offizier, Hauptmann der Schutzpolizei |
| Mehler, unbekannt, unbekannt, Revierleutnant der Schutzpolizei |
| Köppen, unbekannt, unbekannt, gest. am 16.08.1969, Hauptwachtmeister der Schutzpolizei |
| Steeger, unbekannt, unbekannt, Oberwachtmeister der Gendarmerie der Reserve |
| Döberitz, unbekannt, unbekannt, Oberwachtmeister der Gendarmerie der Reserve |
| Reinert, unbekannt, unbekannt, Oberwachtmeister der Schutzpolizei |
| Filling, unbekannt, Dr., unbekannt, gest. am 11.06.1965, SS-Hauptsturmführer |
| Meixner, unbekannt, Dr., unbekannt, Arzt beim BdS Riga; IV b bei Kampfgruppe v. G., |
| Grote, unbekannt, unbekannt, gest. am 03.11.1981, Hauptmann der Schutzpolizei |
| Peukert, unbekannt, unbekannt, 2. Nachrichtenoffizier Stab der Kampfgruppe v. G., Revierleutnant der Schutzpolizei |
| Hoffmann, unbekannt, unbekannt, Meister der Schutzpolizei |
| Pfeifer, unbekannt, unbekannt, Hauptwachtmeister der Schutzpolizei |
| Hildebrand, unbekannt, unbekannt, Rottwachtmeister der Schutzpolizei |
| Jöring, unbekannt, unbekannt, Rottwachtmeister der Schutzpolizei |
Date of birth: | 1/20/1914 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/31/2027 |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://recherche.staatsarchiv.hamburg.de/ScopeQuery5.2/detail.aspx?Id=1317499 |
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