213-12__ Druschke, Emil Adolf, u.a., wegen Tötung u.a. von M. Dywan am 23.11.1942 in Stroze, A. Pacyna am 15.09.1944 in Wyskitna (ehemals Bobowa) sowie am 20.11.1944 J. Lesniewski und St. Wojtaczek in Stroze (Bahnschutzpolizeiwache Stroze, Gedob (Generaldirektion der Ostbahn) Krakau) (Staatsanwalt

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Ref. code:213-12__
Title:Druschke, Emil Adolf, u.a., wegen Tötung u.a. von M. Dywan am 23.11.1942 in Stroze, A. Pacyna am 15.09.1944 in Wyskitna (ehemals Bobowa) sowie am 20.11.1944 J. Lesniewski und St. Wojtaczek in Stroze (Bahnschutzpolizeiwache Stroze, Gedob (Generaldirektion der Ostbahn) Krakau) (Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 24/74)
Laufzeit:(1942-1944) 1974-1985
Contains also:Enthält u.a.: Umfang / Inhalt: 7 Bde. Hauptakten (1155 Bl.), Handakt (243 Bl.).-
Straftatbestand: Stroze war ein kleiner Ort in Galizien ca. 20 km westlich von Gorlice. In Stroze bestand eine Dienststelle der deutschen Bahnpolizei, der die Beschuldigten angehörten. Die deutsche Besatzungsmacht in Polen hatte die polnische Staatsbahn übernommen und als sogenannte Ostbahn weitergeführt. Die Leitung erfolgte durch die Generaldirektion der Ostbahn - Gedob - in Krakau. Nach dem Vorbild der Reichsbahn gab es auch eine Bahnschutzpolizei. Stroze erhielt eine Bahnschutzpolizeiwache, die der Bahnschutzpolizeidienstabteilung in Tarnow unterstand.
Folgende Straftaten wurden bekannt:
1. Im September 1942 verließ der Beschuldigte Karl Pfäffle zwischen 13 Uhr und 14 Uhr das Bahnhofsgebäude Stroze mit einem Juden namens Szmid oder Kurc. Er erschoß den Juden aus einer Entfernung von etwa fünf Metern von hinten, als dieser die andere Straßenseite zu erreichen versuchte.
2. Am 23.11.1942, als der Beschuldigte Karl Pfäffle den Polen Michal Dywan in Richtung Eisenbahnkaserne führte, versuchte dieser zu fliehen, woraufhin der Beschuldigte Karl Pfäffle ihn zweimal in die Brust schoß. Das Opfer verstarb.
3. Im Herbst 1943 oder 1944 brachten Angehörige der Bahnpolizei, darunter die Beschuldigten Emil Adolf Druschke und Karl Pfäffle einen Briten zur Bahnstation. Er soll im Keller erschossen worden sein.
4. Der Beschuldigte Emil Adolf Druschke brachte an einem Abend im Winter 1943/1944 einen Juden aus Szalowa, der bis dahin versteckt überlebt hatte, nach Stroze. Der Beschuldigte Emil Adolf Druschke ließ ihn vor sich her in Richtung der Wasserpumpe auf dem Bahnhofsvorplatz gehen und schoß dann drei bis viermal auf ihn, tötete ihn jedoch nicht. Ein Deutscher in Zivil soll den Juden dann erschossen haben.
5. Stanislaw Dywan, der versteckt vor den Deutschen lebte, kam im Winter 1943 zur Schlachterei, wo der Leiter der Bahnpolizeidienststelle und die Beschuldigten Emil Adolf Druschke und Karl Pfäffle ihn verhaften wollten. Dank der Warnung durch seine Frau konnte er den auf ihn abgefeuerten Schüssen entkommen.
6. Am 10.03.1944 befand sich Stanislaw Dywan bei der Familie Mogilski in Stroze. Die Beschuldigten Emil Adolf Druschke und Karl Pfäffle sowie der Leiter der Bahnpolizeidienststelle drangen in das Haus ein und warfen eine Granate. Dywan wurde tödlich verletzt. Außerdem wurden ein Pole namens Jozef Majocha und ein unbekannter Brite erschossen. Das Haus der Mogilskis wurde niedergebrannt.
7. Im Sommer 1944 erschoß der Beschuldigte Emil Adolf Druschke eine etwa 40 Jahre alte Jüdin auf dem Friedhof in Stroze.
8. Der Pole Aleksander Pacyna aus Polna bei Stoze war Beschäftigter der Bahnpolizei bis September 1944, als er die Tätigkeit aufgab. Der Leiter der Bahnpolizeidienststelle Tarnow erschien am 15.09.1944 bei ihm, ein unbekannter Deutscher war ebenfalls beteiligt. Sie töteten ihn durch Schüsse in Brust und Schläfe.
9. Am 19.11.1944 wurde der Pole Jan Lesniowski, der Landwirt in Stroze war, von der Bahnpolizei verhaftet. Sein Schwiegersohn, Stalinslaw Wojtaczka, besuchte ihn tags darauf mit Lebensmitteln in der Haft auf der Bahnpolizei, kehrte von dort aber nicht mehr zurück. Am Abend des 20.11.1944 wurden beide Männer durch den Beschuldigten Emil Adolf Druschke nahe einem Weidengebüsch am Fluß Biala erschossen.
10. Zwei unbekannte Bahnpolizisten erschossen einen Mann von kleinem Wuchs nahe dem Bahnhofsgebäude in Stroze.
11. Der Beschuldigte Emil Adolf Druschke erschoß im Keller - vermutlich im Bahnhofsgebäude - einen Juden zu einem unbekannten Zeitpunkt.
Gegenstand der Einstellungsverfügung war nur die Erschießung des Juden Szmid oder Kurc, die Tötung der Polen Stanislaw Dywan und Majocha sowie des Briten am 10.03.1944 beim Haus der Familie Mogilski, die Erschießung des Polen Michal Dywan am 23.11.1942, da nur der daran beteiligte Beschuldigte Karl Pfäffle ermittelt werden konnte. Alle anderen waren verstorben bzw. konnten nicht ermittelt werden.
Staatsanwalt:Rebsdat; Fehse; Duhn
Alte Aktenzeichen staatsanw. Ermittlungsverfahren:Staatsanwaltschaft Hamburg 147 Js 24/74.- Parallelverfahren: Karlsruhe III Ks 4/63; Mannheim 68 Js 573/73; Zentralstelle Dortmund 45 Js 31/64; Oldenburg 2 Js 128/67; Nürnberg-Fürth 7/42 Ks 4/68: Düsseldorf 8 Js 430/67 = 45 Js 8/62; Zentralstelle Dortmund 18/61.
Former reference codes:213-12_0084
Angeklagte / Beklagte:Druschke, Emil Adolf, geb. am 14.09.1916 in Rytro/Kreis Neu-Sandez/Galizien
Pfäffle, Karl, geb. am 07.11.1902 in Offingen, Stellvertr. Dienststellenleiter Bahnpolizei Stroze
Konrad, Alois, geb. am 06.04.1898 in Karrösten/Bezirk Imst, gest. am 04.02.1961 in Bludenz, Leiter Bahnschutzpolizeiwache Stroze ab April 1942, Zugführer
Szczypta, unbekannt, unbekannt, Angeh. Bahnschutzpolizeiwache Stroze, Volksdeutscher
Anhofer, Magnus, geb. am 25.06.1900 in Burgau/Kreis Günzburg, gest. am 12.01.1945 gefallen, in Krakau beerdigt, Abschnittsführer der Bahnschutzpolizei, Reichsbahnoberzugführer
unbekannt, unbekannt, unbekannt, Führer Bahnschutzpolizeiwache Stroze
Date of birth:9/14/1916
 

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End of term of protection:12/31/2015
Permission required:Keine
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Accessibility:Öffentlich
 

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